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Eine israelische Äthiopierin zum Rassismusvorwurf:
EIN VOLK MIT VIELEN FARBEN

NAGAST MANGASHA, Ma’ariv 5.9.2001

Als israelische Äthiopierin bin ich der Ansicht, daß gerade Israel der Welt eine Lektion im Kampf gegen Rassismus beibringen kann. Ich wurde darum gebeten, Israel bei der Durban Konferenz zu vertreten. Ich zögerte keinen Augenblick. Als israelische Staatsbürgerin ist es meine Pflicht, zur Verteidigung des Staates Israel auf der politischen Front beizutragen, denn wir haben kein anderes Land.

In Durban traf ich auf eine erregte, aufgebrachte Atmosphäre, voller Hass und Rassismus gegen das jüdische Volk als Ganzes und besonders gegen den Staat Israel. Mein erster Gedanke war, dies sei ein Irrtum, dies könne nicht wirklich die UNO Konferenz gegen Rassismus sein. Wie ist es möglich, daß eine solche Konferenz soviel blinden Hass [MN1] und Feindseligkeit gegen Israel ausdrückt?

Die Tatsache, daß ich aus Äthiopien stamme und Mitglied der israelischen Delegation bin wirkte besonders auf die anderen Vertreter, hauptsächlich auf die Afrikaner und die Inhaber von Hautfarben, die der meinen ähneln. Alle wunderten sich und fragten mich sofort, wieso ich Schwarze einverstanden sei, Israel zu vertreten, während in den aus Israel eingehenden Berichten von Schwierigkeiten bei der Absorption von äthiopischen Einwanderern die Rede ist. Meine Aufgabe war es, das ganze Bild zu präsentieren, die Wahrheit zu erzählen, sowohl von den Schwierigkeiten und Problemen als von den Erfolgen und den grossen Bemühungen des Staates Israel in Vergangenheit und Gegenwart, bei der Integration der Juden Äthiopiens. Bei all meinen Treffen unterstrich ich, daß der Staat Israel Tausende äthiopischer Juden heimbrachte u.z. im Rahmen zweier grossen Aktionen wie sie von sonst keinem Staat unternommen wurden. Selbstverständlich sagte ich, mir persönlich fiele es schwer von Rassismus zu sprechen, da wir als Juden in Äthiopien Rassismus erlitten, und auch in Israel ist es nicht so leicht, aber dies sei nicht der Zweck der Durban Konferenz.

Ich sagte meinen Gesprächspartnern, die Durban Konferenz sollte sich mit Toleranz, mit Liebe des Fremden und Verschiedenen, auf den Kampf gegen Rassismus konzentrieren und versuchen, Möglichkeiten für einen wahren Dialog zu schaffen, auf keinen Fall sollten Angriffe auf Israel das Thema sein. Ich war erstaunt als ich feststellte, daß eine von der UNO geplante Konferenz, die sich um wirklich humanitarische Probleme beschäftigen sollte, von arabischen Delegationen “gekapert” wurde, die sie in eine politische anti-israelische Tagung verwandelten.

Als ehemalige Äthiopierin konnte ich die grosse Enttäuschung der Staaten erkennen, die einst von der Sklaverei litten und Opfer des Rassismus waren. Sie waren überzeugt, es würde ihnen sogar gelingen, bei der Konferenz einen Entschluß über Wiedergutmachungszahlungen zu verabschieden, aber da sassen sie in einer Konferenz, die zu einem einzigen Zweck “gekapert” wurde – die Verabschiedung von anti-israelischen Beschlüssen. Zweifelsohne hätte die Konferenz erfolgreich sein können, die Ergebnisse hätten viele Unrechte berichtigen können, die in der Vergangenheit gegen Schwarze begangen wurden. Das Scheitern der Konferenz ist ein Misserfolg der UNO, insbesondere der persönliche Misserfolg des UNO Generalsekretärs Kofi Anan, der zumindest bis zu dieser Konferenz für die Schwarzen der ganzen Welt ein Symbol darstellte.

Das palästinensisch-israelische Problem kann nur von beiden Parteien selbst, am Verhandlungstisch gelöst werden, nicht durch die Missbilligung des Judentums und des Zionismus bei internationalen Konferenzen. Die Durban Konferenz hat den Hass und den Konflikt zwischen uns und den Palästinensern nur verschlimmert und einen noch schlimmeren Zustand geschaffen.

Ich bin trotzdem weiterhin optimistisch, denn zumindest bei uns in Israel herrscht die Einstellung eines einzigen Volkes mit vielen Farben, mit vielen Kulturen, daher müssen wir im Staate Israel uns für den kompromisslosen Kampf gegen Rassismus, gegen Fremdenhass und Toleranzmangel einsetzen. Die Welt kann und muss von uns lernen, wie ein aufgeklärtes Volk in einem zivilisierten Staat lebt, was meiner Ansicht nach eine der zentralen Schlussfolgerungen der Durban Konferenz ist.

* Nagast Mangasha ist Geschäftsführerin der “Fidal” Anstalt für Erziehung und Sozialintegration der Äthiopier in Israel und Mitglied der israelischen Delegation bei der UNO Konferenz in Durban.

haGalil onLine 28-09-2001

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