Der jüngste Tag:
Die historische Prüfung des George W. Bush
Chemi Shalev u.a. in M'ariw
Der gestrige Terrorangriff auf die USA wird von nun an als Wendepunkt in der
neuen Geschichte der Welt gelten. Die größte und stärkste Macht der Welt hat
einen Schlag mitten ins Herz erhalten. Es ist nicht klar, wer hinter der
gemeinen Tat steht, aber es ist klar, dass er gegen die gesamte zivilisierte
Welt gerichtet war.
Der neue und unerfahrene Präsident George W. Bush wird nun vor eine historische
Prüfung gestellt. Mit seinen Fähigkeiten, von welchen viele behaupten, sie seien
ziemlich mager, muss er den Krieg erwidern, und mit seinen Führungsqualitäten,
die auch von vielen in Frage gestellt werden, wird er die amerikanische Nation
wieder aufrichten müssen.
Hinter der Attacke muss ein Staat mit finanziellen Mitteln und verzweigten
Organisationen gestanden sein, der sich gestern zum Feind Nr. 1 der Welt gemacht
hat. Eine Frage, ob der Islam zu einer Religion geworden ist, die
Selbstmordanschläge fördert, muss gestellt werden.
Die Amerikaner verdächtigen Ben-Laden und mit ihm die Staaten, die den Terror
unterstützen, einschließlich der Palästinenser. Die Geschichte Amerikas hat
bewiesen, dass die Reaktion auf die gestrigen Ereignisse furchtbar sein kann.
Die Freudentänze der Palästinenser in Ostjerusalem und der Westbank waren
deshalb nicht nur ekelerregend sondern auch kurzsichtig. Israel könnte in den
nächsten Tagen alles tun, was ihm in den Sinn kommt, und in Amerika würde sich
niemand darum scheren.
Arafat hat die Attacke verurteilt Er
weiß, dass sie ihm geschadet hat. Mit der Entscheidung, die Waffe des Terrors
gegen Israel einzusetzen, hat er sich auf eine Stufe mit den Feinden der
Zivilisation gestellt, auch wenn er dies für ein Ziel getan hat, das von vielen
unterstützt wird. Kein Ziel rechtfertigt jedoch die Mittel des Terrors.
George Bush muss nun seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen, etwas, das
er bisher noch nicht getan hat.
haGalil onLine
12-09-2001 |