GESTERN IN JERUSALEM:
SELBSTMORDATTENTAT NR. 29 SEIT SEPTEMBER 2000
Radio Kol
Israel, 4.9.2001
In der Nähe des Jerusalemer Krankenhauses
"Bikur Holim" befindet sich ein Reha-Zentrum zum Verleih von
Rollstühlen, Sauerstofflaschen und anderen Gerät. Geführt wird das
Zentrum vom wohltätigen Verein "Jad Sarah" - vergleichbar mit den
Johannitern in Deutschland. Natürlich verleiht "Jad Sarah" sowohl an
Bürger Israels als auch an die Bewohner der palästinensischen
Autonomiegebiete.
Heute morgen vor dem Reha-Zentrum. Ein
junger Mann mit einem Rucksack versucht sich unter die Wartenden zu
drängen. Auf dem Kopf hat er eine Kippa, die Kopfbedeckung
traditioneller Juden. Zwei Polizisten in der Nähe schöpfen Verdacht. Sie
versuchen die Menge zu zerstreuen und den jungen Mann zu untersuchen.
Obergefreiter Gai Mugrabi: "Der Terrorist
schaute uns an und lächelte, danngriff er nach dem Auslöser. In diesem
Augenblick dachte ich an alles, was mir lieb und teuer ist - meine
Mutter, meine Freundin - alles lief wie ein Film ab. In diesem Moment
kann nur Gott Dir helfen. Nein, ich habe nicht geglaubt, dass ich das
überlebe. Das letzte, woran ich mich erinnere, ist, daß der Kopf des
Terroristen von seinem Körper abriss und in die Höhe flog.
Danach wurden wir drei oder vier Meter zurückgeschleudert. Mein Kollege
stand etwa einen Meter vor mir, er hat mich von den Splittern und der
Wucht der Bombe abgeschirmt. Sonst würde ich nicht mehr mit Ihnen
sprechen..."
Der Sprecher von Radio Kol Israel: "Zwölf
Verwundete, drei davon schwer, einer kämpft um sein Leben - diesmal
haben wir Glück gehabt. "
Urs Pollatschek
haGalil onLine
04-09-2001 |