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Die Nationale Union wartet auf Netanjahu:
Der Domino Effekt, der erste Stein

Ausz. Art. Dan Margalit

Wer annimmt, dass der Austritt der Nationalen Union aus der Regierung eine gut geplante Maßnahme ist, mit der die Schwäche Sharons in den Meinungsumfragen ausgenützt werden soll, um die Wahlen zu beschleunigen und Netanjahu ans Ruder zu bringen, der braucht keine weiteren Erklärungen für die Trennung Liebermanns und Alons von ihren Ministersesseln.


A.Lieberman
NU / Min. öffentl. Sicherheit


B.Elon
NU / Min. Tourismus

 

Liebermann sagt hingegen, er habe weitaus tiefere Gründe: Die Nationale Union könne sich nicht mit den Verzichten abfinden, denen Sharon zugestimmt hat. Weder mit dem Verzicht auf die sieben Tage Ruhe, noch mit seiner Bereitschaft, sofort über die Umsetzung des Tenet-Reports zu beraten.

Ich neige dazu, die Erklärung Liebermanns zu akzeptieren. Der Hauptgrund für den Rücktritt ist die Angst der Partei, ihre Glaubwürdigkeit bei den Wählern zu verlieren, die sich aus Siedlern und russischen Einwanderern zusammensetzen.

Aber warum haben sie es so eilig? Es ist doch noch gar nichts passiert. Zinni hat noch keinen Vorschlag für einen Waffenstillstand ausgearbeitet. Arafat ist noch nicht aufgefordert worden, darauf zur reagieren. Im Tenet-Report gibt es noch andere Paragraphen, die vor einer Wiederaufnahme der Gespräche mit den Palästinensern umgesetzt werden müssen (wie z.B. die Einsammlung der Waffen der Terrororganisationen). Die Gespräche über die Gründung eines winzigen Palästinenserstaats als Teil des Interimabkommens, ganz zu schweigen von einem Abzug aus den Gebieten und einer Teilung Jerusalems, liegen noch in weiter Ferne.

Sie könnten noch viel von dem alten Fuchs Peres lernen. Wie viele Enttäuschungen mußte er im Verlauf seiner politischen Karriere schon einstecken? In der Politik wird einem nichts geschenkt. Man muss kämpfen.

Jetzt, so sagt Liebermann, sind sie draußen. Der Countdown für den Domino-Effekt hat begonnen. Ein Rücktritt bringt den nächsten. Nathan Sharansky kann nicht mehr lange in der Regierung bleiben. Danach Shass. Dazwischen Usi Landau und wahrscheinlich auch Limor Livnat. Die Nationale Union hat den ersten Riss hergestellt. Die Mauer der Rechten bricht auseinander, Stein nach Stein. Diesen Film haben wir schon gesehen, bei Shamir, bei Netanjahu und bei Barak.

Aber auch diese „Ausscheider“ werden enttäuscht werden. Die Parade der rechten „Ausscheider“ beinhaltet berühmte Namen wie Geula Cohen, Mosche Schamir, Mosche Levinger. Und wo sind sie heute? Die Nationale Union hofft, dass Netanjahu radikale Haltungen übernehmen wird. Aber Netanjahu wird vor einem Riss im Volk und Isolation in der Welt zurückschrecken. Er will nicht, und er kann nicht. Kurz nach seiner Rückkehr ins Amt des MP, und nach dem Verlust kostbarer Zeit bei den Bemühungen, eine radikale rechte Linie zu gestalten, wird er unfreiwillig und aus dem Gefühl der Verantwortung heraus zu den Wye- und Hebron Verträgen und allem, was diesen folgte, zurückkehren.

Liebermann und Alon eröffneten diese Woche die Kampagne zum Sturz Sharons. Es kann sein, dass sie kurz sein wird. Auch ihre Ernüchterung, die schmerzlich sein könnte. Das ist das Schicksal derer, die nicht einmal zu kleinsten Kompromissen bereit sind.

Druck aus den eigenen Reihen:
Scharons Kabinett bröckelt

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen fand gestern Abend in Tel Aviv eine große Demonstration auf dem Rabin-Platz statt...

Patentrezepte aus Liebermans Giftküche:
Bis sie um einen Waffenstillstand flehen...
Trotz desolater Sicherheitslage tönt der Minister für innere Sicherheit große Töne: "Wenn ich nur könnte, wie ich wollte"...

haGalil onLine 14-03-2002

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