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Kontroverse zwischen Generalstab und Regirung:
Den Druck auf die Palästinenser erleichtern

Natürlich ist es für die Armee leichter, sich um die Sicherheitsprobleme zu kümmern, wenn sie in Abu Sneina (einer der geräumten Stadtteile von Hebron) sitzt und wenn über drei Millionen Menschen Absperrungen und Blockaden verhängt sind. Aber das Gesamtbild ist komplexer.

Der Druck, dem Millionen Palästinenser seit Monaten ausgesetzt sind, ist ein Treibhaus für den Terror. Auch der amerikanische Druck auf Israel, erleichternde Maßnahmen vorzunehmen, sollte in Betracht gezogen werden. Israel kann es sich heute nicht erlauben, die Kontroverse mit den USA zu verschärfen, vor allem im Hinblick auf die sich abzeichnende Romanze zwischen Bush und Arafat. Deshalb hat Sharon gut daran getan, die Empfehlungen Peres´ bezüglich der Erleichterungen zu übernehmen, auch wenn dies sicherlich seiner politischen Einstellung widersprach. Dies war eine vernünftige und verantwortungsbewußte Entscheidung.

In Jedioth achronoth meint Alex Fischmann zum Streit zwischen dem Chef des Generals und der politischen Leitung: "Wenn ich der Generalstabschef wäre, wäre ich zurückgetreten. Ich wäre zurückgetreten, denn ich könnte nicht in einer Situation arbeiten, in der mich der Premier öffentlich politischer Umtriebe beschuldigt. Ich wäre zurückgetreten, denn gemäß der Erklärung des IDF-Sprechers, die ich herausgegeben habe, habe ich kein Vertrauen in die sicherheitspolitischen Maßnahmen der politischen Ebene".

Wenn sich in einem demokratischen Staat die oberste militärische Ebene, d.h. der Generalstabschef, verwundert über die Entscheidung der obersten Kommandanten äußert, d.h. die Regierung, dann ist sein Platz zu Hause. Auch wenn es sich dabei um einen sehr tüchtigen Generalstabschef handeln sollte.

Der Premier und der Verteidigungsminister haben Mofas gestern die Pistole auf den Tisch gelegt und eigentlich zu ihm gesagt: Wir werden die Verantwortung für die Entlassung des Generalstabschefs nicht übernehmen. Überlegen Sie selbst, was eine „scharfe Rüge“ bedeutet. Stellen Sie den Präzedenzfall her und gehen Sie nach Hause.

Es hat schon oft Kontroversen zwischen der politischen und der militärischen Ebene gegeben, auch schon weitaus schlimmere. Aber noch nie hat ein Generalstabschef öffentlich eine scharfe Rüge erhalten. Aus juristischer Sicht ist diese Rüge bedeutungslos. Dies ist ein symbolischer Akt der Erniedrigung, mit dem Ziel, der Armee ihren Platz zu weisen. Aber bevor die politische Ebene den ersten Schuss abgibt, sollte sie sich selbst gründlich betrachten. Die Geschichte Israels zeigt, dass die IDF-Führung von ihren Autoritäten dann abweicht, wenn die politische Ebene schwach ist und die Armee einfach ein Vakuum ausfüllt.

Aber da wir uns in einer mediterranen Demokratie befinden, wird morgen ein neuer Tag anbrechen, und es wäre schon eine enorme Überraschung, wenn irgendjemand zurücktreten würde. Das Leben geht weiter, es ist nichts passiert.

  • Generalstabschef Mofas im Konflikt mit Verteidigungsminister Ben-Elieser:
    Die Rüge

haGalil onLine 17-10-2001

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