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25 JAHRE SEIT DER OPERATION JONATHAN
Die Lehre von Entebbe

In den 25 Jahren seit ein Paar Dutzend israelischer Kommandos die 104 Geisel in einem entlegenen Flughafen in Uganda befreiten, wurde der Name Entebbe Synonym für ein Risiko, das sich lohnte. Die Rettung war ein erstaunlicher Erfolg – eine Zurückweisung der düsteren operationellen Statistik, eine Heldengeschichte der Hollywood Kategorie.

Aber keiner der vier Filme, die versuchten, die Geschichte zu erzählen, konnten die israelische Hutzpa anschaulich machen, die für die Operation wesentlich war. Ohne Verhandlungen einzugehen, schickte Israel eine Eliteeinheit in ein 3.200 km entferntes Land und überraschte die Terroristen durch kombiniertes Tricken und vernichtenden Krafteinsatz. Mit Ausnahme der französischen Flugmannschaft waren die Geisel alle Juden – Israelis und Nichtisraelis. Sie wurden als Juden gekidnappt und als Juden befreit. Die diplomatischen Auswirkungen eines Angriffs jenseits der Grenzen, bei dem viele ugandische Soldaten zusammen mit den Terroristen ums Leben kamen, galten als zweitranging.

Die Wirkung von Operation Jonathan – so genannt in Gedenken an Oberstleutnant Jonathan (Yoni) Netanyahu, der an der Spitze der Aktion stand und deren Erfolg mit seinem Leben zahlte – reichte weit über Israel hinaus. Der Erfolg der Operation und die Konferenzen gegen Terrorismus, die in Gedenken an Netanyahu under der Schirmherrschaft des Insituts Jonathan veranstaltet wurden, spielten eine bedeutende Rolle bei der Stärkung der westlichen Entschlossenheit, gegen den internationalen Terrorismus zu kämpfen.

Auf einem anderen Niveau, wie der ehemalige Ziongefangene Nathan Sharanski vorgen Freitag unserem Magazin sagte, hatte die Operation auch eine erhebliche symbolische Bedeutung für die russischen Juden, die in den sovjetischen Gulags eingesperrt waren. “Als ich im Gefängnis saß”, sagte er, “wenn wir ein Flugzeugmotor hörten, dachte ich gleich an Entebbe und dies gab mir den Glauben daran, daß ich eines Tages befreit werden würde… Daher hatte das Image von Israel als Gesellschaft, die sich um die Rettung von Juden sorgt, daß jeder Jude in Gefahr von Israel gerettet wird, eine sehr mächtige symbolische Bedeutung”.

Fünfundzwanzig Jahre später werden solche Kommentare von postzionistischen Akademikern und Journalisten als anachronistisch angesehen. Sie ziehen es vor, die Helden von gestern herabzusetzen und wenn möglich, deren Ruf zu schwärzen. Auch Netanyahu wurde von solcher postzionistischen Prüfung nicht verschont, vielleicht desto mehr seit dem politischen Aufstieg seines jüngeren Bruders Binjamin. Zum Glück, dank der vernünftigen israelischen Öffentlichkeit, gelang es Yonis Kritikern nicht, diesen zionistischen Held und den erstaunlichen Erfolg der von ihm geleiteten Operation durch den Schmutz zu ziehen.

Aus der heutigen Perspektive bietet die Entschlossenheit von Operation Jonathan einen scharfen Kontrast zur gegenwärtigen täglichen Liste von Israelis, die an Bombenanschlägen, Schüssen und Steinangriffen sterben, und zum Gefühl einer mangelnden israelischen Reaktion. Aber die Wirklichkeit vom 4. Juli 1976 ist nicht gleich der heutigen. Operation Jonathan war eine spektakuläre, isolierte Antwort zu einem spektakulären und isolierten Entführung.

Der heutige Kampf wird gegen ein palästinensisches Staatswesen geführt, das eine fassbare und konkrete Anwesenheit in unserer Nähe ist, und keine einzelne, drastische Maßnahme kann ihre Feindschaft entfernen. Auch das Wesen der Terroranschläge hat sich geändert. Moslemische Fundamentalisten, mit der Unterstützung von Iran, stehen an deren Spitze. Vor einem Viertel Jahrhundert konzentrierte sich der Terrorismus darauf, für die palästinensische Sache zu werben; die Absicht der heutigen Selbstmordbomber ist es, wo viel wie mögliche Zivilopfer zu fordern.

Der Kampf gegen diese Terrorrunde muß daher anders geführt werden – und die gestrige Entscheidung des Sicherheitskabinetts, terroristische Führer weiterhin im Ziel zu behalten, ist ein korrekter Schritt in die erforderliche Richtung. Israel muß der palästinensischen Autorität beweisen, daß Terroristen nicht toleriert werden dürfen. Wenn die Palästinensische Autorität nicht bereit ist, die Extremisten des Hamas, des Islamischen Dschihad und des Tanzim, die unter ihnen leben, zu verhaften – und wie gestern der Botschafter der USA, Martin Indyk sagte, war der Vorsitzende der palästinensischen Autorität Jasser Arafat nie aufrichtig bezüglich des Verzichts auf Gewaltanwendung – dann darf Israel nicht dabei zögern, dies an ihrer Stelle zu tun.

Während entschlossener und anhaltender Druck auf die palästinensische Autorität bei gleichzeitiger israelischer Initiative für Aktionen gegen einzelne Terroristenführer nicht so dramatisch wie Entebbe sind, ist die Lehre, die aus der Operation Jonathan zu ziehen ist – nämlich daß der Kampf gegen den Terrorismus geführt werden muß – heute noch genauso lebenswichtig wie von 25 Jahren.

Jerusalem Post Leitartikel, 4. Juli 2001

haGalil onLine 11-07-2001

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