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Jewish Agency for Israel:
Förderung der Alijah aus Süd-Afrika

Die 80.000 Juden in Südafrika leben gut, wenn auch “in Spannung”, viele verlassen das Land, zum Großteil in Richtung Australien und Kanada, kaum 20% der Auswanderer gehen nach Israel

Von Charlotte Halle

Die Förderung der Alijah aus Süd-Afrika nimmt im kommenden Jahr Vorrang bei der Arbeit der Jewish Agency (JA), dies beschloß die Generalversammlung der Organisation, die diese Woche in Jerusalem stattfand.

Neben den jüdischen Gemeinden in Frankreich und Argentinien, planen die Regierung und die Jewish Agency, Juden aus Süd-Afrika, die nach Israel ziehen, besondere Hilfe zu leisten. Der ursprüngliche Vorschlag, diese drei Gemeinden als Ziele zu setzen, wurde während der im Februar gehaltenen Vorstandssitzung vorgelegt.

Die Teilnehmer an der am Sonntag gehaltenen Sitzung des gemeinsamen Koordinationsausschuß der Regierung und der Jewish Agency – zu denen Premier Ariel Sharon gehörte – setzten fest, daß die Förderung der Immigration aus diesen drei Ländern im kommenden Jahr Vorrang haben soll. Ein Betrag von 1,5 Million Dollar wurde gestern eigens zu diesem Zweck vom Vorstand der Jewish Agency genehmigt.

Ein Teil des Geldes soll dazu dienen, in Johannesburg ein “Israel Desk” einzurichten, das Israels Profil bei den jüdischen Gemeindeorganisationen in Süd Afrika verstärken soll. Es sollen auch Mittel zugewendet werden, um junge Leute zu Tatsachenauffindungsreisen nach Israel zu schicken, sowie zur Förderung der Einwanderung bei Oberschülern und Studenten.

Am Montag, beim Forum einer Sondereinheit für Immigration aus diesen drei betonten Ländern, faßte Joe Simon, ehemaliger Vorsitzender der Zionistischen Föderation in Süd Afrika, die Siuation der dortigen jüdischen Gemeinde zusammen. Er beschrieb eine Gemeinde, die versucht, sich mit den Änderungen auseinanderzusetzen, die Ergebnis des demokratischen Regimes sind – Abnahme des Erziehungniveaus und der Arbeitsplätze und zunehmende Gewalttaten – betonte jedoch, daß die 80.000 Mitglieder dieser Gemeinde “gut leben” und “keine Notlage” erleben. Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde leben jedoch “in Spannung” und viele von ihnen verlassen das Land, zum Großteil in Richtung Australien und Kanada, während kaum 20 Prozent der Auswanderer Israel als Ziel wählen.

Simon erkärte, daß wegen der Schwäche des Rands im Vergleich zum Dollar, der Verkauf einer Zehnzimmer Luxusvilla in Süd Afrika nicht einmal den Preis einer Zweizimmerwohnung in Jerusalem deckt.

Was das jüdische Leben angeht, sagte Simon, blüht und gedeit die Gemeinde, mit wunderbaren Tagesschulen, in denen 85 Prozent der jüdischen Kinder lernen, und einer steigenden Zahl Synagogen. Seiner Meinung nach, sollte sich die Jewish Agency darauf konzentrieren, Israels wirtschaftliche Anziehungspunkte für Einwanderungskandidaten aus Süd Afrika – einschließlich der Handels- und Studienmöglichkeiten und des High-Tech Markts – hervorzuheben.

Leah Golan, Leiterin des Ressorts Einwanderung aus dem Westen der Einwanderungs- und Absorptionsabteilung bei der Jewish Agency, drängt dazu, Einwanderer aus Süd Afrika der Gruppe Olim beizufügen, die von der Regierung ein “Absorptionspaket” erhält, eine Beihilfe im Wert von circa 10.000 Dollar, die Familien im ersten Jahr im Lande gewährt wird. Golan meint, in Zusatz zur Schaffung von zusätzlichen Studien-, Berufs- und Finanzanreizen für südafrikanische Juden sei der wahre Schlüssel für die Erhöhung der Zahl Zuwanderer “Ideologie” – Aufmunterung zu stärkerer Identifizierung mit Israel.

Dies ist der Gedanke hinter dem neuen “Israel Desk” in Johannesburg, erklärt David Kaplan, Vorsitzender der Zionistischen Föderation in Süd Afrika (Israel) – “die Gemeinde dadurch zu erwecken”, daß die Führung der zahlreichen jüdischen Gemeindeorganisationen in Süd Afrika koordiniert wird. Das Ziel, meint er, ist nicht die Förderung von Immigration, sondern die Förderung von Israel, denn “vor der Alijah ist ein Verständnis dessen notwendig, wofür Israel steht”. Er meint, der dortigen Gemeinde sei “Israel fremd”: ihre Geldsammelaktivität richtet sich auf örtliche Probleme und das Studium der hebräischen Sprache ist in den Tagesschulen kein Zwangfach mehr. Die jüdische Gemeinde in Süd Afrika ist “frommer und weniger zionistisch” geworden, betont Kaplan.

Der Ehrenvorsitzende des United Israel Appeal (Keren Hayesod) und ehemalige Vorsitzende des Jewish Agency Vorstands, der in Süd-Afrika geborene Mendel Kaplan, bestreitet diese Auffassung. Er stellte die rhetorische Frage: Wenn Juden beschließen würden, England massenweise zu verlassen, wieviele von ihnen würden an erster Stelle Israel in Betracht ziehen?

Er meinte, es sei “bemerkenswert”, daß in der Vergangenheit um die 40 Prozent der südafrikanischen Emigranten nach Israel zogen, und fügt hinzu, die gegenwärtige Immigrationsrate liege zwischen 25 und 30 Prozent. “Die Tatsache, daß der Zustrom nach Israel schwächer wurde”, meint er, “kann dem Erfolg des Staates zugeschrieben werden, der seit über 50 Jahren besteht. Dies ist ein positiver und kein negativer Faktor”.

Kaplan ist der Ansicht, daß die Entwicklung von Arbeitstellen für südafrikanische Juden – noch bevor sie nach Israel kommen – die wichtigste Maßnahme für die Förderung von Einwanderung ist. “Wenn eine Arbeitsstelle vorhanden ist”, meint er, “regeln sich die anderen Probleme, wie Wohnen und allgemeine Integrierung, von selbst”.

Ha’aretz, 29.6.2001

haGalil onLine 10-07-2001

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