Am vergangenen Wochenende ist die Anzahl der terroristischen
Anschläge stark angestiegen. So ereigneten sich 15 terroristische
Attentate, 4 Schusswechsel in Gaza, 9 Schusswechsel und ein
Raketenangriff in der West-Bank. Über den schwersten Anschlag, gegen
die israelische Familie auf der Fahrt von Jerusalem nach Har Gilo
bei Bethlehem, berichteten wir gestern. Zu diesem Anschlag bekannten
sich die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden, ein Arm der Fatah Arafats. Dies
war der erste Anschlag in der Gegend um Bethlehem seit der Übernahme
der Region durch die Sicherheitsbehörden der PA.
Die IDF beobachtet, dass die Anti-Terror-Massnahmen der PA nach
wie vor nur begrenzt durchgeführt werden. So zum Beispiel würden
durch wiedererrichtete Tunnel an der israelisch-ägyptischen Grenze
bei Rafah im Gazastreifen Schmuggelaktivitäten stattfinden. Die IDF
ist besorgt, dass die Entwicklung und Aufstockung des Bestandes von
Sprengstoff und Qassam-Raketen ausgeweitet würden. Diese kämen dann
zum Einsatz, sollte die Hudna widerrufen werden.
Trotz Zusage, die antiisraelische Hetze zu unterbinden, hat der
palästinensische Vorbeter Sheikh Ibrahim Idris am Freitag
muslimischen Gottesdienstlern erzählt, Juden würden beginnen, die
Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zu zerstören und es müsse sich dringend
zum Schutz der heiligen Stätten nach Jerusalem auf den Weg gemacht
werden. Dieses Freitagsgebet wurde live im palästinensischen
Fernsehen ausgestrahlt. Idris gab an, von dem Palästinensischen
Ministerium für Religiöse Angelegenheiten angewiesen worden zu sein,
die Bedrohung und Gefahr für die Al-Aqsa-Moschee zu thematisieren.
Zeitgleich wurde das gleiche Freitagsgebet aus Jerusalem von Sheikh
Yusef Abu Snaineh live im palästinensischen Radio ausgestrahlt.
Am Freitag hat das Israelische Verteidigungsministerium die IDF
angewiesen, 6 nichtgenehmigte Siedlungen zu räumen. Drei der
Siedlungen sind in der Region um Ramallah: Bruchim, Hill 802 und
Givat Haroeh. Die anderen befinden sich in der Region Gush Etzion,
Bat Ayin B bei der Siedlung Neveh Daniel und nahe Efrat.
Unter den gestern veröffentlichten Namen der 447 freigelassenen
und freizulassenden Gefangenen, wir berichteten gestern, befinden
sich 189 Sicherheitsgefangene, 161 Gefangene in Administrativhaft
und 97 verurteilte Kriminelle.
20 000 Palästinenser der West-Bank und aus Gaza reisen nun
täglich zur Arbeit nach Israel ein, sowie 14 000 Palästinenser gehen
zur Arbeit in den jüdischen Gemeinden in den Gebieten. Weitere
Erleichterungen wurden in Bezug auf Jerusalem erweitert und der
LKW-Verkehr wächst zunehmend.
Vorgestern trafen Außenminister Silvan Shalom und sein
palästinensischer Amtskollege Nabil Shaath im Außenministerium in
Jerusalem zusammen. Aus der Stellungnahme Shaloms: "Das heutige
Treffen, so glaube ich, hilft, eine Basis für eine Zusammenarbeit
zwischen uns zu schaffen. Wir sind überein gekommen, ein gemeinsames
Kommittee einzurichten, das Themen von gemeinsamem Interesse
verfolgt und koordiniert. Wir sind ebenso überein gekommen,
gemeinsam daran zu arbeiten, ein positives internationales Klima zur
Friedensschaffung zu pflegen."
© Botschaft des Staates Israel