Und jetzt:
Warten auf Tunesien und Marokko
Der sich mit Ägypten erwärmende Frieden stimmt
Außenminister Silvan Shalom optimistisch: "Ich schätze, dass zehn
arabische Staaten in naher Zukunft diplomatische Vertretungen in
Israel eröffnen werden. Wir werden noch gute Tage mit der arabischen
Welt erleben." Im Außenministerium geht man davon aus, dass es nach
den palästinensischen Wahlen am 9. Januar und mit der Umsetzung des
Abkopplungsplans zu einem Durchbruch in den Beziehungen zwischen
Israel mit den arabischen Staaten kommen wird.
Außerdem werden Abkommen zum Aufbau diplomatischer
Beziehungen zwischen Israel und Staaten im persischen Golf immer
wahrscheinlicher. Unter anderem gab es mit Dubai und Abu Dhabi in
den vergangenen Monaten geheime Kontakte.
Und vielleicht ist auch dies ein neuer Durchbruch:
Libyen lud den stellvertretenden Vorsitzenden der Knesset, Moshe
Kachlon (Likud) nach Tripolis ein, um mit Vertretern Gaddhafis über
den Verbleib jüdischer Besitztümer von Flüchtlingen aus Libyen zu
beraten.
Der Generalsekretär des Außenministeriums, Ron
Froshauer, ging am Sonntagabend davon aus, dass die Ägypter nach der
Wahl in der Palästinensischen Autonomiebehörde am 9. Januar
wahrscheinlich die Rückkehr des ägyptischen Botschafters nach Israel
ankündigen werden. Während der letzten drei Jahre hatte es keinen
ägyptischen Botschafter in Israel gegeben. Aus verschiedenen
Mitteilungen, die Jerusalem erreichten, geht hervor, dass die
Ägypter bereits einen Kandidaten für das Amt des Botschafters
aufgestellt haben und dies in Kürze offiziell bekannt machen werden.
Froshauer betonte, dass Ägypten ohne einen Botschafter in Israel
nicht als Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern dienen
könne.
Auch die Beziehungen zwischen Ministerpräsident
Ariel Sharon und dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, die in
den vergangenen Jahren einige Rückschläge erlitten, sich in letzter
Zeit aber zu einer "Liebesgeschichte" verwandelt haben, werden ihren
Höhepunkt bei dem historischen Treffen zwischen den beiden
erfahrenen Politikern erreichen.
Der Minister für Industrie und Handel, Ehud
Olmert, wird in Kürze ein neues Wirtschaftsabkommen mit Ägypten
unterzeichnen. Bereits kommende Woche wird er als Leiter einer
Delegation von mehreren Dutzend Geschäftsleuten nach Kairo kommen,
und versuchen die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Staaten zu
erneuern. Ziel ist es, den Handel zwischen Ägypten und Israel
auszuweiten, so dass dessen Umfang im kommenden Jahr eine Million
Dollar übersteigen wird.
Kairo hat bereits auf die Bitte Israels
geantwortet und mitgeteilt, dass man die Suche nach einem vermissten
israelischen Soldaten auf ägyptischem Boden ermöglichen wird.
Verteidigungsminister Shaul Mofaz berichtete am Sonntag bei der
Kabinettssitzung, dass ihm der Leiter des ägyptischen
Nachrichtendienstes, Omar Suleiman, gesagt habe, dass die Suche in
den kommenden Wochen wieder aufgenommen würde, nachdem diese vor
vier Jahren abgebrochen worden war.
Unter den neuen Verbesserungen spielt das große
Gasgeschäft zwischen den beiden Staaten eine "Starrolle". Der
ägyptische Außenminister, Ahmed Abu Alrayit, legte Außenminister
Shalom einen ersten Entwurf des Handels vor, dass nun, nach
jahrelangen Kontakten, demnächst in die Tat umgesetzt wird.
Auch die Zusammenarbeit im Bereich der Sicherheit
wird sich verbessern. In den kommenden Monaten wird Ägypten 750
Polizisten entlang der ägyptischen Seite der Philadelphi Route
verteilen, um den palästinensischen Bandenschmuggel von Waffen und
anderen Kampfmitteln für die Terrororganisationen im Gazastreifen zu
verhindern.
Quelle: Yediot Aharonot
© Botschaft des Staates Israel
hagalil.com
07-12-2004 |