Feierlichkeiten zur Unterzeichnung der Genfer Vereinbarung:
Keine offizielle Teilnahme der Fatah
Auszüge aus einem Nachrichtenartikel von Arnon
Regular und Associated Press, Ha'aretz, 30.11.2003
Übersetzung Daniela Marcus
Offizielle der Fatah, die am Entwurf der Genfer
Vereinbarung beteiligt waren, kündigten am Sonntag an, nicht an den
Feierlichkeiten zur Unterzeichnung der Genfer Vereinbarung, die am
Montag in der Schweiz stattfinden soll, teilzunehmen, es sei denn
die Fatah-Organisation akzeptiere den Entwurf des Friedensvertrags
öffentlich.
Die Entscheidung, sich von den Feierlichkeiten
zurückzuziehen, erhoben –gemeinsam mit Protesten im Gazastreifen-
Zweifel darüber, ob die Mehrheit der palästinensischen
Öffentlichkeit wirklich das Dokument unterstützt (was ursprünglich
aufgrund von kürzlich stattgefundenen Meinungsumfragen durch zwei
US-Teams bekannt gegeben worden war).
Die Genfer Vereinbarung, die von Mitgliedern des
israelischen Friedenslagers und palästinensischen Unterhändlern
formuliert worden war, umreißt die Gründung eines palästinensischen
Staates und beinhaltet noch nie da gewesene Zugeständnisse von
beiden Seiten.
Unter denen, die einen Rückzieher gemacht haben,
sind Kadoura Fares, ein palästinensischer Kabinettminister, und
Mohammed Horani. Palästinensische Offizielle, die an den
Verhandlungen beteiligt waren, sagten -unter der Bedingung, anonym
zu bleiben-, Fares und Horani unterstützen die Vereinbarung
weiterhin, wollen jedoch wegen starker Opposition aus ihrer
Fatah-Partei, die von Yassir Arafat angeführt wird, nicht an der
Unterzeichnung teilnehmen.
Arafat gab zu der Vereinbarung seine
stillschweigende Einwilligung. Die Vereinbarung wurde jedoch von
beiden Seiten nicht offiziell akzeptiert. Premierminister Ariel
Scharon hat den Handel stark kritisiert.
Palästinensische Offizielle, die an den
Verhandlungen für das Dokument teilgenommen haben, wurden von
militanten Elementen bedroht. Man warnte sie, das Dokument nicht zu
unterzeichnen. Letzte Woche feuerten maskierte Schützen Kugeln auf
das Haus des früheren palästinensischen Ministers Yasser Abed Rabbo,
ein Architekt der Vereinbarung. Palästinensische Sicherheitsbeamte
sagten, ihrer Meinung nach wurden die Schüsse von Fatah-Militanten
abgefeuert.
Ein anderes Zeichen der Opposition gegen die
Vereinbarung war ein Angriff von etwa 200 Palästinensern auf die
palästinensischen Unterhändler, die sich am Sonntag auf den Weg nach
Genf zu den Feierlichkeiten machten. Die erbosten Palästinenser
riefen "Verräter" und blockierten die Straße in der Nähe der Grenze
zu Ägypten. Sie schlugen und traten die palästinensischen
Unterhändler und Würdenträger, als diese aus ihren Autos ausstiegen.
Die unbewaffnete palästinensische Polizei musste die Demonstranten
zurückhalten, damit die Offiziellen passieren konnten. Diese reisten
nach Kairo, um von dort in die Schweiz zu fliegen. (...)
"Die Vorschläge des Schweizer Dokuments
zu den palästinensischen Flüchtlingen sind vollkommen inakzeptabel",
sagte Raouf Barbakh, ein Fatah-Führer aus dem Gazastreifen. "Wir
verurteilen all diejenigen, die sich gegen das Rückkehrrecht
verschwören." (...)
The Geneva Accord
hagalil.com
30-11-2003 |