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Offizielle bei Feierlichkeiten:
Arafat und die Genfer Vereinbarung

Auszüge aus einem Nachrichtenartikel von Arnon Regular, Yossi Verter und Mazal Mualem, Ha'aretz, 01.12.2003
Übersetzung Daniela Marcus

Ranghohe palästinensische Offizielle änderten am Sonntag des öfteren ihren Kurs, bevor sie in letzter Minute endgültig zustimmten, am Montag dem Stapellauf der Genfer Vereinbarung beizuwohnen. (...)

Da sich der Vorsitzende der palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Yassir Arafat, geweigert hatte, ihnen die schriftliche Unterstützung für die Vereinbarung zu geben, stimmten die Offiziellen schließlich einem mündlichen Statement zu, das ihnen Arafats Genehmigung gab, die Zeremonie als Privatpersonen zu besuchen.

Arafat hob hervor, dass weder er noch die PLO den Entwurf des Genfer Friedensplans offiziell akzeptiert haben. Der palästinensische Premierminister Ahmed Qureia sagte außerdem, dass die palästinensischen Teilnehmer weder die PLO noch die palästinensische Regierung repräsentierten.

Eine Arafat nahestehende Quelle erklärte, dass dieser im Prinzip das schriftliche Einverständnis des Friedensplans ablehnt. "Arafat gab (dem früheren US-amerikanischen Präsidenten Bill) Clinton kein schriftliches Einverständnis bezüglich dessen Abkommen zu einem permanenten Status, und es gibt keinen Grund, nun (Yossi) Beilin eines zu geben", sagte die Quelle. Yossi Beilin ist der führende israelische Architekt der Genfer Vereinbarung.

Mittlerweile hat eine Umfrage, die von "Ha'aretz" in Auftrag gegeben wurde, gezeigt, dass 31 % der Israelis die Genfer Vereinbarung unterstützen, 38 % sind dagegen, 20 % haben bisher keine Meinung dazu. Selbst 13 % der Likud-Wähler (der Partei von Premierminister Ariel Scharon) unterstützen die Vereinbarung, die ohne die Einwilligung der Likud-geführten Regierung ausgehandelt wurde und von dieser strikt abgelehnt wird.

Die Zweifel, die in letzter Minute über die palästinensische Teilnahme an der Zeremonie aufkamen, schütteten Öl ins Feuer bezüglich der Frage, ob die Palästinenser tatsächlich bereit für den Frieden sind. (...) Yossi Beilin blieb jedoch ruhig. "Hier wird klar, dass sie ihre eigene Diskussion darüber führen", sagte er. "Dies ist eine Demonstration der Schwierigkeiten, denen beide Seiten gegenüber stehen."

Die Krise begann, als zwei palästinensische Kabinettminister und zwei Gesetzgeber, die bei der Ausarbeitung der Vereinbarung geholfen haben, verkündeten, sie werden nicht an der Zeremonie in der Schweiz teilnehmen. Palästinensische Teilnehmer gerieten unter immensen Druck seitens Militanter, die wütend über die Zugeständnisse zum Thema Flüchtlinge sind.

Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden nannten die Teilnehmer in einem Flugblatt "Kollaborateure", ein schwer beladener Begriff, der für die so bezeichneten Palästinenser oftmals den Tod bedeutet. (...)

Minister Hisham Abd al-Raziq, Gesetzgeber Khatem Abdel Khader und Fatah-Mitglied Qadoura Fares entschieden sich, trotzdem die Reise anzutreten, während ein viertes Mitglied sagte, er bliebe zu Hause, um die Vereinbarung dort zu vermarkten. Arafats nationaler Sicherheitsberater, Jibril Rajoub, wird die Delegation ebenfalls begleiten. Doch die meisten der mehreren Hundert rangniedrigeren Palästinenser, die eigentliche an der Veranstaltung teilnehmen wollten, änderten gestern ihre Meinung, nachdem das Zentralkomitee der Fatah sie öffentlich gedrängt hatte, diese zu boykottieren.

Sowohl Unterstützer wie Gegner des Entwurfs sagten, sie glauben, Arafat, der sich in der Öffentlichkeit nur vage über seine Unterstützung geäußert hat, sei der Meinung, die Autoren "handeln mit nationalen Vermögenswerten und sind Kollaborateure des amerikanischen, zionistischen Projekts." Dennoch war Arafat daran interessiert eine palästinensische Delegation zur Zeremonie zu schicken, sagten sie, schlichtweg deshalb, um Scharon in eine peinliche Situation zu bringen.

Die Zeremonie wird von etwa 200 Israelis, ein paar Dutzend Palästinensern und zahlreichen ausländischen Würdenträgern besucht werden. Unter anderem werden der frühere US-amerikanische Präsident Jimmy Carter, der frühere polnische Präsident Lech Walesa, der Außenminister von Qatar und Gesandte aus Oman, Bahrain, Marokko und Ägypten anwesend sein.

Feierlichkeiten in Genf:
Arafat genehmigt die Teilnahme von Fatah-Offiziellen
Am Sonntagnachmittag verkündete der palästinensische Minister Kadoura Fares, dass die Fatah-Offiziellen nun doch zu den Feierlichkeiten anlässlich der Genfer Vereinbarung in die Schweiz fliegen werden...

Feierlichkeiten zur Unterzeichnung der Genfer Vereinbarung:
Keine offizielle Teilnahme der Fatah
Die Entscheidung, sich von den Feierlichkeiten zurückzuziehen, erhoben –gemeinsam mit Protesten im Gazastreifen- Zweifel darüber, ob die Mehrheit der palästinensischen Öffentlichkeit wirklich das Dokument unterstützt...

hagalil.com 01-12-2003

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