Chirac wünscht sich leisere Töne:
Kontroverse über Antisemitismusdebatte in Frankreich
Seffi Hendler berichtet in M'ariw über den
Stand der Debatte in Frankreich
In Paris sagte der französische
Präsident Jacques Chirac zu jüdischen Vertretern, die ihn anlässlich des
Jahreswechsels besuchten: "Zu viel Lärm um Antisemitismus wird den Juden
selbst schaden". Der Vorsitzende der Dachorganisation der jüdischen
Gemeinden Frankreichs reagierte scharf auf diese Äußerung und sagte:
"Der Präsident irrt sich."
Die Äußerungen des Präsidenten könnten als
Kritik an der öffentlichen Kampagne der jüdischen Gemeinde gewertet
werden, wie auch an dem Verhalten des Außenministeriums in Jerusalem,
das letzten Monat den Französischen Botschafter zu einem Gespräch über
das Thema vorgeladen hat.
Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde
sagte gestern: "Nicht die Opfer müssen sich verstecken, sondern die
Täter. Meine Aufgabe als Vorsitzender Gemeinde ist es, mit lauter und
klarer Stimme gegen den Antisemitismus zu protestieren. Wenn wir nicht
reagieren, dann wird diese Erscheinung nicht verschwinden, sondern
fruchtbaren Boden erhalten."
haGalil onLine
13-01-2002 |