Erschreckende Umfrageergebnisse:
Arabische Haltungen gegenüber Israel
Professor Hillel Kashan von der
Amerikanischen Universität in Beirut hat im Rahmen einer Meinungsumfrage
1,600 syrische, jordanische, libanesische und palästinensische Araber zu
ihrer Haltung gegenüber Israel, dem Frieden und dem Westen befragt.
Seine wichtigsten Ergebnisse lauten wie
folgt:
Wann wurde diese Meinungsumfrage
durchgeführt? Wann ist es in den arabischen Gesellschaften zu einer
derartigen Hasswelle gegen Israel gekommen, die im Bestreben gipfelte,
den Staat zu vernichten? Die Logik sagt uns, dass dies sicher eine Folge
der neuen Intifada sein müsse. Die Meinungsumfrage drücke sicherlich den
Zorn der Araber infolge Hunderter getöteter und Tausender verletzter
Palästinenser aus. Irrtum!
Die Meinungsumfrage wurde im März 1999 zu einem Zeitpunkt durchgeführt,
als der Friedensprozess erneuert wurde. Es war eine Zeit, in der Treffen
mit Arafat in freundlicher Atmosphäre stattfanden, es nicht zu
Anschlägen kam und keine Toten zu beklagen waren. Das „Washingtoner
Institut für Politik im Nahen Osten“, eine renommierte
Forschungseinrichtung, veröffentlichte die Ergebnisse erstmals im August
vor einem Jahr, doch gingen diese im Lärm der Intifada unter, die kurze
Zeit danach ausbrach.
Sieben von zehn Arabern in Syrien, Jordanien, Libanon und den
palästinensischen Autonomiegebieten, ungefähr zwei Drittel unserer
arabischen Nachbarn, gaben noch vor Camp David und vor der letzten
Intifada ihrer totalen Ablehnung jeder friedlichen Koexistenz mit Israel
Ausdruck. Die überwältigende Mehrheit der arabischen Öffentlichkeit,
schreibt Kashan, „sieht im Frieden mit Israel eine Kapitulation“ und
lehnt diesen deshalb ab. Es wird keine Unterscheidung zwischen Frieden
und Kapitulation gemacht. Dieses Ergebnis hilft, das Verhalten von
Arafat in Camp David zu erklären. Auf Grund der bisher veröffentlichten
Belege wollte Arafat keine dauerhafte Lösung, da er Angst vor dem Zorn
„der arabischen Straße“ hatte, die sich seiner Einschätzung nach nicht
mit der Existenz Israels abgefunden hat.
Kashan ist von den Ergebnissen seiner Meinungsumfrage erschrocken. Er
führt diese in erster Linie auf Ignoranz zurück. „Damit es in der
arabischen Welt zu einer Veränderung in den Haltungen und Gefühlen
gegenüber Israel kommen kann, muss es zuerst einen Durchbruch auf dem
Gebiet der Information geben“. Auf Grund der Meinungsumfrage beziehen
65% Prozent der Araber ihre Informationen über Israel und den Konflikt
aus dem, was im Rahmen der traditionellen Familie gesagt wird. Nur 13%
stützen sich auf die arabischen und lediglich 6,5% auf die
internationalen Medien.
Was gibt die Familie ihren Söhnen und Töchtern als mündliche
Überlieferung weiter? Die Geschichte des Zionismus als eine Bewegung,
welche von Generation zu Generation die Vertreibung, Unterdrückung und
Zerstörung der Araber betreibt. Dieses Erbe zementiert Gefühle der
Frustration, unter anderem durch eine politische Gedichtkultur, die von
Antisemitismus durchtränkt ist. Kashan: „Das Fehlen von
Zivilgesellschaften, das Erbe der Niederlage, die starke Hand der
Regime, die geringe Zahl von Menschen, die des Lesens und des Schreibens
mächtig sind, sowie die verwurzelte Tendenz zur Emotionalität führen
dazu, dass die arabischen Gesellschaften eine traditionelle,
ungeschriebene Kommunikation entwickeln. In diesem Zusammenhang stellt
die politische Gedichtkultur einen sehr wichtigen Faktor dar.“
Nizar Kabani, ein syrischer Dichter von Weltruf, „sieht in den Juden
einen Feind der gesamten Menschheit“ und beendet eines seiner bekannten
Gedichte mit der Aussage: „Es wird keinerlei Frieden mit den Juden
geben, bis sich die Welt von diesem bedrohlichen Übel befreit hat. Die
Bösartigkeit der Juden ist unersättlich.“
Yediot Ahronot, 5.10.2001, Übers.
israel.de
haGalil onLine
21-10-2001 |